Leben

Neue Wohnformen für höhere Semester

Studien zu Lebensstilen und Bevölkerungsprognosen legen nahe, dass die Nachfrage im Bereich Wohnen für Senior Living wächst. Der Altersschnitt steigt in Österreich weiterhin, im Jahr 2022 betrug die Altersgruppe der 65-84-Jährigen 15-20 % der Gesamtbevölkerung. Will man den Prognosen vertrauen, kann man bis 2050 in dieser Altersgruppe mit 35 % rechnen.

Text: Susanne Karr

Menschen werden älter als noch vor einigen Jahrzehnten, und sie sind oft länger agil. Viel wird in letzter Zeit von Veränderungen der Lebensstile gesprochen - Silver Ager oder Best Ager heißen die heutigen Senior*innen häufig in Trendanalysen. Die Bezeichnung bezieht sich auf Selbstbestimmtheit und Aktivität. Für viele ist mittlerweile das klassische Senior*innen Wohnheim als Alterswohnsitz nicht mehr vorstellbar. Hier tut sich also Innovationspotenzial auf – und zwar sowohl auf Seiten derer, die um die 60 noch einmal einen Umzug planen, als auch bei denen, die Alternativen anbieten. An die Stadtplanung stellt der Generationenwandel also neue Herausforderungen.

Home Sweet Home

Viele Menschen wollen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, was zum Einbau von Sicherheitsvorkehrungen oder dem Abbau von Gefahrenquellen führt. Wichtig ist hier Schwellenfreiheit, was manchmal einen Lift notwendig macht. Auch im Bad braucht es zusätzliche Haltegriffe und einen leichten Zugang zur Dusche. Sicherheit und Barrierefreiheit werden ergänzt von zahlreichen technischen Tools, mobilen Assistenzsystemen und intelligenter Haustechnik. Bestehende Wohnungen werden den veränderten Anforderungen gemäß adaptiert. Aber auch eine nochmalige Neuorientierung kommt häufig vor, gerade wenn der bisherige Wohnort das Familienhaus war, das nun zu groß oder zu aufwändig in der Erhaltung ist.

Was ist ein Tiny House?

Eine Alternative bildet das Tiny House, das oft gar nicht so tiny ist. Wohl proportioniert und mit sichtbarem Design-Knowhow entworfen, gibt es diese immer beliebter werdenden kleinen Häuser in unterschiedlichen Ausführungen. Sie können vorgefertigt und komplett eingerichtet bestellt werden. Belüftung, Photovoltaik, Infrarotheizung und elektrische Geräte sind bereits installiert. Wasser- und Stromanschluss muss auf dem Grundstück vorhanden sein, ansonsten klingt die Anschaffung recht mühelos. Das Haus wird per Sattelschlepper fix und fertig eingerichtet geliefert. Lediglich Wasser-, Kanal- und Stromanschluss müssen auf dem Grundstück vorhanden sein.
Mit großzügigen Fenstern entsteht eine Verbindung zur Umgebung, die sich dank der Transportfähigkeit des Tiny House auch immer wieder verändern lässt. Mit einigen speziellen Angaben lassen sich Extras in der Gestaltung leicht einbauen. Die Durchgänge sind meist von den Abmessungen auch für ältere Menschen passend, im Bad können leicht weitere Halterungen angebracht werden. Ein entscheidender Vorteil dieser kompakten Wohnform ist ihre Übersichtlichkeit und der minimale Aufwand der Instandhaltung.
Ob ein solches Tiny House für eine ältere Person eine gute Wahl ist, lässt sich anhand folgender Überlegungen entscheiden: Die Zugänglichkeit muss durch angemessene Details wie breitere Türöffnungen und Haltegriffe garantiert sein, möglicherweise auch Rollstuhlrampen. Falls medizinische Geräte wie Sauerstoffflaschen, Gehhilfen und Krankenhausbetten benötigt werden, bietet ein solches Haus wahrscheinlich nicht genug Platz bzw. Stauraum. Zu bedenken ist auch die mögliche Isolation. Hier wäre wichtig zu wissen, dass sich soziale Unterstützung und Einrichtungen für ältere Menschen in der Nähe befinden.
Für jene, die einen minimalistischen und vereinfachten Lebensstil bevorzugen, kann ein Tiny House sich gut eignen. Auch von der Preisgestaltung punkten diese effizienten Wohnräume gegenüber herkömmlichen Häusern, und sie sind pflegeleicht. Auch ökologische Ansprüche sind erfüllt, denn Tiny Houses werden meist aus nachhaltigen Materialien gebaut und sind energieoptimiert - so gibt es Modelle wie das Tiny House „Diamond Home Bond“, das mit integrierter Photovoltaikanlage geliefert wird. Was aber möglicherweise das bestechendste Argument für ein Tiny House sein kann, ist die Mobilität: Es kann an verschiedene Orte gebracht werden – ob an Sehnsuchtsorte wie im verlängerten Urlaub oder näher zu Familienangehörigen.
Es kann aber auch sein, dass man sich wünscht, zentraler ins Geschehen eingebunden zu sein und dann wechselt man an einen Ort, dessen Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichem Verkehr gut ausgestattet ist. Hier bieten sich traditionell Senioren-residenzen an, die aber – zumindest in der traditionellen Variante – an Attraktivität eingebüßt haben. Mehr und mehr entstehen eigenständig geplante Wohnprojekte, bei denen sich Interessensgemeinschaften zusammenfinden und den späteren Wohnraum gemeinsam gestalten.
Einige bestehende Trends entwickeln sich stets weiter, wie das betreute Wohnen oder die WG für höhere Semester. Der Wunsch nach individuelleren Wohnformen hat sich in verschiedenen Projekten niedergeschlagen. Auch die Forschung beschäftigt sich mit Entwicklungen und Erfahrungen.

 

Tiny Haus von Innen
Tiny House von Innen

WG revisited

Viele sogenannte Best Ager probieren ein weiteres Mal eine Wohnform aus, die sie aus einem früheren Lebensabschnitt kennen: die Wohngemeinschaft. Das Konzept, private und gemeinschaftliche Wohnräume zu verbinden, hat nicht nur in jüngeren Jahren gute Argumente für sich. Natürlich entstehender Austausch bei zufälligen Begegnungen und soziale Interaktion sind dabei immer schon Teil eines Alltags. Gleichzeitig garantieren private Räume die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und seine Ruhe zu haben. Dennoch läuft man nicht Gefahr zu vereinsamen – denn auch im Alter sind zwischenmenschliche Beziehungen wichtig für die psychische Gesundheit und Ausgeglichenheit. Finanziell bietet eine Senioren-Wohngemeinschaft den Vorteil, Geld zu sparen. Wer wenig Pension erhält, hat damit eine bessere Gelegenheit, die Lebenskosten einzudämmen.
Selbstverständlich gibt es zusätzliche Anforderungen an die WG für ältere Menschen. Nicht nur gute Zugänglichkeit, sondern auch Hygiene- und Energiestandards müssen gewährleistet sein. Auch WGs, die Pflegeangebote integriert haben, finden Zuspruch. Unter dem Begriff „Betreutes Wohnen“ finden sich verschiedene Konzepte, die Wohnen mit Alltagsdienstleistungen kombinieren.
Gemeinsames Wohnen mit Pflegeleistungen versteht sich als Gegenentwurf zu einem Heimkonzept. Eher familiär strukturiert, erledigen die Bewohner:innen den Haushalt, kochen gemeinsam, und auch die Angehörigen sind willkommen. Gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge oder andere Freizeitgestaltung ergibt sich leicht in einer losen Interessensgemeinschaft. Der soziale Aspekt ist also immer schon integriert.

Betreutes Wohnen 4.0

Wer mehr Privatsphäre wünscht, kann sich für das Modell Betreutes Wohnen 4.0 entscheiden. Angepasst an Wünsche dieser Altersgruppe wird hier ermöglicht, weiterhin selbstbestimmt zu wohnen und zu leben. Gleichzeitig erhält man die Vorzüge von Betreuung, Barrierefreiheit und digitaler Unterstützung. Für zukünftige Projekte in Österreich sind bereits Richtlinien und betriebliche Rahmenbedingungen für „Betreutes Wohnen für Senioren“ und „Planungsgrundlage für Barrierefreies Bauen“ erarbeitet worden, die mit ÖNORM versehen sind und sich z.B. auf Bedienungsvorrichtungen und Bewegungsflächen beziehen. Man hat sich hier vom „Bielefelder Modell“ inspirieren lassen, in dem barrierefreie Wohnungen über die gesamte Stadt verteilt sind und von einem sozialen Dienstleister Tag und Nacht unterstützt werden. „Die Besonderheit des Bielefelder Modells ist ein quartiersbezogener Ansatz des Wohnens mit Versorgungssicherheit ohne Servicepauschale.“ Dabei erhalten ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung komfortable und barrierefreie Wohnungen. Das Modell hat zudem ein Wohncafé als Treffpunkt und Ort der Kommunikation, der allen Menschen in der Nachbarschaft offensteht. Im Quartier ist zudem ein sozialer Dienstleister mit einem Servicestützpunkt und einem umfassenden Leistungsangebot rund um die Uhr im Quartier präsent.

Mehrgenerationenwohnen

Modelle für gemeinsames Wohnen gibt es in zahlreichen Varianten. So lässt es sich auf ein ganzes Haus oder mehrere Generationen ausweiten. Mehrgenerationenwohnen bedeutet, dass sich unterschiedliche Altersgruppen in einem Wohnprojekt zusammenfinden. Dabei können zum Ziel einer Durchmischung auch noch Vorteile der gegenseitigen Unterstützung kommen. Beispielsweise finde sich Leih-Oma oder Leih-Opa dadurch im gleichen Haus. Oder jüngere Bewohner:innen unterstützen Senior*innen beim Einkaufen.
Mehrgenerationenwohnen kann in eigenen Häusern oder Wohnblöcken stattfinden. Oft sind es Geschossbauten mit abgeschlossenen Wohnungen, mit zusätzlichen Gemeinschafts- oder Begegnungsräumen für alle. Häufig kommen Angebote wie Kinderbetreuung, eine kleine Bibliothek oder ein Café dazu. Betreutes Wohnen kann ein weiterer Bestandteil sein.
Noch ein anderes Angebot macht das Modell „Wohnen für Hilfe“, das sich im Mehrgenerationenwohnen integrieren lässt: dabei können Studierende eine Mietreduktion erhalten, wenn sie sich mit leichten Aushilfstätigkeiten für Senior:innen, etwa im Haushalt, beim Einkaufen oder der Begleitung zu Spaziergängen engagieren.

Wie funktioniert Co-Housing?

Ein ähnliches Modell kommt aus Skandinavien und wurde dort schon in den 1930er Jahren erfunden. Dabei haben alle Bewohner*innen eine eigene Wohnung und somit garantierte Privatsphäre. Der Fokus liegt auf den entstehenden Synergien, wenn Menschen in unterschiedlichen Lebensabschnitten zusammenleben. Dem schwedischen Modell folgen das burgenländische Zurndorf und „Der Lebensraum“ in Gänserndorf. Dieses Cohousingprojekt bindet alle in die Alltagstätigkeiten mit ein: Jede und jeder kocht ein Mal im Monat, kann sich dafür aber die anderen Tage bekochen lassen. Zudem gibt es drei Carsharing-Autos, die geteilt werden. Ein Modell für gelebte Nachbarschaftshilfe nach schwedischem Vorbild, das für Menschen in der zweiten Lebenshälfte ab 40 gedacht ist.  Die Niedrigenergie-Siedlung war Österreichs erstes Cohousing-Projekt, das 2005 startete.
Cohousing kann also eine ausgezeichnete Alternative für ältere Menschen sein, die in einer unterstützenden Gemeinschaft leben und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit bewahren wollen. Hier entsteht ein Gefühl von Gemeinschaft und Unterstützung, was besonders für alleinstehende Personen wohltuend sein kann. Zudem ist diese Art zu wohnen erschwinglicher, weil die Kosten unter den Gemeinschaftsmitgliedern aufgeteilt werden. So lässt sich Unabhängigkeit durch Privaträume mit gemeinschaftlichen Zonen wie Küche, Waschküche und Gemeinschaftsgarten kombinieren. Belebend wirkt auch die Altersvielfalt, denn Cohousing ist auf mehrere Generationen ausgelegt.

Wohnformen für Senior*innen

Was ist ein Senior*innendorf?

Es gibt aber auch ganze Senior*innendörfer. Im steirischen Rottenmann wurden vier Gebäude im Zentrum des Ortes für Senior*innen realisiert. Das Architekturbüro Nussmüller führte im neuen Ensemble bewusst die Formsprache des Ortes weiter. „Damit wurde das Seniorendorf auf ganz natürliche Art in den Ort integriert, damit wird Bewohnern auch die Angst vor dem Leben im Seniorenheim genommen. Aufgrund der zentralen Lage waren alle Zimmer und Wohnungen innerhalb kurzer Zeit belegt. Das war sensationell“, beschreibt Architektin Nussmüller die Reaktionen auf das Projekt. Dieses Seniorendorf wird von der Caritas betrieben und richtet sich nach unterschiedlichen Bedürfnissen: Betreubares Wohnen richtet sich an Menschen, die gesundheitlich fit sind, aber bei Bedarf auf Unterstützung an der Hand haben wollen. Es gibt einen weiteren Abschnitt für betreutes Wohnen, in dem Versorgung integriert ist. Beide Varianten bieten Wohnungen für Singles und Paare und haben zusätzliche Gemeinschaftsräume.
Ein weiteres Beispiel ist das Senior*innendorf im burgenländischen Eberau. In der „Sonnenresidenz“ entsteht betreutes Wohnen mit 100 Wohneinheiten und entsprechender Infrastruktur. Zu den betreubaren Wohnungen, Gemeinschafts- und Therapieräumen kommt ein Supermarkt, ein Veranstaltungssaal, ein Gasthaus und ein Friseursalon. Für die Region bietet dieses Projekt gleichzeitig neuen Aufschwung durch Bevölkerungszuwachs. Auch für Menschen aus dem Westen Österreichs ist dieses Projekt attraktiv – zum angenehmen Klima kommt eine geringere finanzielle Belastung.

Exklusive Wohnformen

Auch in gehobeneren Preisniveaus gibt es Auswahlmöglichkeiten für Senior*innen, wie etwa bei „Wohnavita“, das sich im 23. Wiener Gemeindebezirk. Die Senior*innenresidenz mit 58 Wohneinheiten unterschiedlicher Größen zwischen 36 bis 118 m2befindet sich nahe dem Liesingbach und ist gleichzeitig mit der S-Bahn-Station Liesing gut angebunden an den öffentlichen Verkehr. Die Nähe zur Natur verspricht Stressfreiheit und Entspannungs-möglichkeiten, Nahversorgung ist durch ein Einkaufszentrum mit zahlreichen Geschäften und einem Fitnesscenter vorhanden. Zudem befinden sich diverse medizinische Einrichtungen in der Nähe.
Grundlage ist das Konzept „Wohnen mit Hilfsbereitschaft“. Dabei gibt es ein Basispaket bzw. Betreuungspaket, das mit Service-Dienstleistungen kombiniert wird. Soziale und technische Fragen werden hier abgedeckt. Das Projekt wird von der Barmherzigen Schwestern Pflege & Wohnen betreut.
Die Mietwohnungen sind hochwertig mit modernen Küchen und Parkettböden ausgestattet und durch die französischen Fenster sehr hell. Barrierefreiheit ist selbstverständlich. Im Sanitärbereich gibt es bodenebene Duschen, Griffstangen und Klappsessel. Balkone. Loggien, Terrassen oder Eigengärten bieten Privatraum im Außen. Es gibt großzügige Gemeinschafts- und Wellnessbereiche.

Wohnkonzept für Senioren

Adaptives Habitat

Die Weiterentwicklung baulicher Strukturen für flexible Verwendbarkeit ist gerade für ältere Menschen interessant. Mit der Benennung „Adaptives Habitat“ werden langfristig nutzbare, multifunktionale bauliche Strukturen entwickelt. In Zeiten der Energieverteuerung und drängender Umweltfragen rückt der Fokus Nachhaltigkeit ins Zentrum. Gebäudekonzepte werden auf längere Nutzungsdauer hin entworfen, wobei langfristiger Werterhalt der Bausubstanz durch flexible Umnutzungspotentiale garantiert wird. Auch aktuelle Veränderungen in Gesellschaft und Kultur verlangen nach einer Umorientierung hin zu wandlungs- und anpassungsfähigen Raumangeboten.
Bei Baukonstruktionen mit funktionaler und integrierter Flexibilität entsteht kein hoher Umbauaufwand. So lassen sich Anpassungen bei veränderten individuellen Anforderungen leicht realisieren. Wohneinheiten und Wohngebäude sind mittels Schaltraum- oder Kombinatorik-Konzepten oder mit leichten, versetzbaren Trennwänden langfristig an sich wandelnde Bedürfnisse adaptierbar.

Digitale Assistenten

Bei allen erwähnten Wohnformen lassen sich zusätzlich digitale Assistenten einbinden. Zahlreiche Tools unterstützen den Wunsch nach Eigenständigkeit, zusammengefasst als „Active & Assisted Living“, auf Deutsch „Altersgerechte Assistenzsysteme für ein aktives und selbstbestimmtes Leben“. Mithilfe neuer Technologien kann ein unterstützendes und interaktives Umfeld entworfen werden, das Unabhängigkeit im Alltag und ein aktives Leben in der Gesellschaft ermöglicht. Das Modell hilft sowohl den Senior*innen als auch dem Pflegepersonal. Die Bandbreite dieser Assistenzprogramme reicht vom Zugang zu Versorgungsinformationen und Pflege bis hin zu Gaming-Systemen, die Rehabilitation fördern. Mit hochwirksamen Virtual-Reality-Tools, die inzwischen in mehreren Krankenhäusern und Post-Stroke-Zentren in Europa installiert sind, kann man zuhause weiter trainieren.
Weil Einsamkeit ein zentrales Thema bei älteren Menschen ist, gibt es ausgearbeitete Videokommunikationssysteme wie „ConnectedVitality“ die in Fällen eingeschränkter Mobilität oder dem Verlust geliebter Menschen die Verbindung zur Außenwelt unterstützen soll. Das Unternehmen Yooom aus den Niederlanden entwickelte beispielsweise eine Videogesprächsanwendung, die Kommunikation mit weit entfernten Personen erleichtert. Mittels eines intuitiv gestalteten digitalen Anzeigesystems, etwa dem Picture Call, bei dem man Adressen mittels Fotos aussuchen kann, ist es einfach, mit Familie, Freund*innen und Pflegepersonal in Kontakt zu treten.
Auch mögliche Unfallquellen können in einem Assistenzmodell vorweggenommen werden: Beim „Fearless Comfort System“ gibt es einen sensorischen Alarm, der Unfälle erkennt. Denn häufig hat sich bei so genannten „Panic Buttons“ oder Hilfstools, die man am Handgelenk tragen sollte, gezeigt, dass diese entweder vergessen oder abgelehnt werden. Deswegen entwickelte man ein berührungsloses Sensorsystem, das Alarm schlägt, wenn es gravierende Verhaltensabweichungen feststellt. Mittels Infrarotsignals lassen sich Vorgänge im Wohnbereich rekonstruieren. Die Entwickler von Fearless, das Team des Wieners Michael Brandstötter, kommen aus der Sicherheits- und Überwachungsbranche und haben auch das Tool cogvisAI entwickelt. Diese Künstliche Intelligenz erkennt mittels 3D Smart-Sensoren Bewegungen im Raum, analysiert diese und löst in kritischen Situationen einen Alarm aus. Es lässt sich an individuelle Bedürfnisse anpassen, etwa Sturzprävention, -erkennung oder Abwesenheitserkennung.